Reisevorbereitungen (13.07.2016)


Das Abflugdatum nähert sich und damit steigt auch die Nervosität. Was brauche ich noch? Habe ich alles? Wie steht's mit der Garderobe? Und (nach der Erfahrung vom letzten Mal) das Wichtigste: Mit dem Schuhwerk? Der Koffer liegt im Zimmer bereit und wird nach und nach mit Ramsch gefüllt, der nach einer Weile nochmals umgedreht und wieder entfernt wird. Koffer oder Rucksack war nach dem letzten Mal eine einfache Entscheidung: Nie mehr 16kg stundenlang herumtragen! Und im Sommer möchte ich auch nicht unbedingt einen Rucksack am Rücken tragen müssen... zumal ich von sämtlichen Japan-Kennern vorgewarnt wurde, dass der Sommer in Japan so richtig heiss sei und ich besser nicht dann da hin ginge. Da ich ab Herbst Japanologie an der Uni Zürich studieren werde, bleibt mir aber der als so wunderschön besungene japanische Herbst leider verwehrt. Summer it is anyway!

 

Was die Reiseroute angeht, so steht der provisorische Plan fest. Ich fliege nach Tokyo und reise westwärts. Im Zentrum stehen elf Tage Kyoto zur Zeit des Obon-Festes. Man sagte mir, geh nicht im Sommer nach Japan. Und gehe nicht während dem Obon-Fest nach Kyoto. Die Warnung kam etwas zu spät. Mal sehen, ob es wirklich so schwierig sein wird, ein Zugticket zu bekommen... Nach Kyoto bin ich dann eine Woche in Hiroshima und werde von dort aus per Hochgeschwindigkeitszug verschiedene Orte besuchen. Das habe ich schon letztes Mal so gemacht und es hat sich bewährt: Einfach um 6 Uhr aufstehen, in den Zug sitzen, weiterschlafen, 2h später am Ort seiner Wahl aussteigen. Mit dem Shinkansen ist man in 2 Stunden praktisch überall (sofern der Zielort nahe der Shinkansen-Route liegt...). Kurz bevor ich wieder nach Hause fliegen werde, übernachte ich noch mehrere Nächte in einem Tempel auf dem Berg Koya-san und kriege einen Einblick in die buddhistischen Bräuche und Rituale.

 

Nebst Obon-Fest und Tempel-Übernachtung werden vermutlich auch dieses Mal die Treffen mit Gastfamilien in Japan ein Highlight sein, mit denen ich mich über unsere Länder austauschen werde. Achtung Schleichwerbung: Servas ist eine weltweit tätige Organisation und ermöglicht solche Gastaufenthalte. Kann ich nur weiterempfehlen. Die Treffen sind wahnsinnig spannend, lehrreich und sorgen dafür, dass man nicht nur Sehenswürdigkeiten abklappert, sondern eben auch den Familienschrein genauer unter die Lupe nimmt, einen Vortrag auf französisch über die Schweiz hält oder gemeinsam zu Abend isst. Da ich alleine reise, sind diese Treffen und Übernachtungen bei "Servas-Hosts" immer eine Art Heimkehr in den sicheren Hafen. Natürlich werde ich nach den sechs Wochen dann aber auch froh sein, wenn ich nach Hause in die Schweiz zurückkehren kann.