Jugendfest mit Samurai (29.04.2013)


Vor meiner Reise plante ich mich zu Tode, errechnete mögliche Routen und Abstecher. In der Praxis war ab Nara Schluss mit Überlegungen, ich schaute vorzu, wo ich hin ging. Ich blieb also entgegen meinem Big-Evil-Plan eine Woche in Hiroshima und unternahm von dort aus Tagesausflüge. Mit dem Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug kommt man innert zwei Stunden überall hin (naja, nicht überall, aber trotzdem: awesome!). Es gibt sogar einen inoffiziellen Begriff dafür: Shinkansen-hopping :D 

 

 

Durch einen glücklichen Zufall war ich also um den 29. April in der Region um Hiroshima und konnte an diesem Tag nach Iwakuni, wo ein riesiges Volksfest stattfand. Um mich schon mal umzusehen, ging ich bereits einen Tag früher und besichtigte die alte Brücke, Wahrzeichen Iwakunis. Früher durften nur die Samurai hinübergehen, heute alle, die 300 Yen zu zahlen bereit sind.

 

 

Das Volksfest war eines der schönsten Dinge, die ich gesehen habe. Zuerst gab's am Flussufer eine Schiessdemonstration mit Gewehren aus dem 17. Jahrhundert, danach einen Umzug. In Gewändern des alten Japans gekleidete Japaner imitierten das Gefolge des Shoguns (Herrscher in Japan um 1600). Zuerst Damen in Kimonos, dann Diener, die Güter trugen, dann Samurai, Samurai, Samurai... Man wartet zwei Stunden, dann kommt dann endlich der Shogun: In einer kleinen Sänfte wird er vorbeigetragen, sehen tut man ihn nicht. Great. Danach folgen weitere Hofdamen und die Kinder des Herrschers. Ende des Zuges.

 

Die Japaner um mich herum hatten am meisten Freude an zwei ausländischen Gästen in Samuraikostüm. Schau mal da, ein Amerika-Samurai!

Ich selbst war vor allem interessiert an den Tanzeinlagen der Samurai. Wenn man es Tanz nennen kann, es war mehr eine feste Abfolge von Bewegungen, unglaublich langsam. Kein Wunder also, brauchten die zwei Stunden für einen Kilometer.

 

Folgen tat ein Trommelkonzert und ein Flohmarkt (o.O.). Unmöglich also, dass ich mit leerem Rucksack in meine Herberge zurückkehrte... Danach setzte ich mich ans Flussufer und genoss einfach nur die Ambience.