Tagebücher & Brände (22.04.2013)


Ich schreibe ja grundsätzlich sehr viel, doch ein Genre ist bis vor meiner Reise mehr oder weniger unerprobt geblieben: Das Tagebuch.

 

Natürlich habe ich in der Primarschule welches verfasst: Am Montag bin ich aufgestanden, habe Butterbrot gegessen, habe die Zähne geputzt und bin zur Schule gegangen, wo ich... blabla... Gut, um Orthographie zu üben aber auch nicht mehr.

 

Später mussten wir dann keines mehr schreiben und das Ganze ging verloren. Ich sagte mir, das wäre schade und zumindest in den Ferien eines zu schreiben waere doch toll. Also nahm ich ein Notizheft mit auf Korsika und schrieb Tagebuch. Zwei Tage später geschah das mit dem schon erwähnten Waldbrand... Great.

Natürlich hatte das eine nichts mit dem anderen zu tun, doch irgendwie hat sich die Theorie entwickelt, dass doch. Also keine Tagebücher mehr.

 

 

Nun ist meine Reise natürlich speziell und deshalb sagte ich mir, ja, weshalb denn kein Tagebuch. Also schrieb ich fleissig, bis... gestern meine Theorie bestätigt wurde:

 

 

Ich war unterwegs zum Bahnhof und kam viel zu früh an (lieber 1h zu früh, als 1min zu spät). 7.45h. Nichts Besonderes, bis der Taxichauffeur neben mir wie wild gestikuliert und hinter mich deutet. Ich drehe mich also um. Eine riesige, schwarze Rauchwolke im Himmel, von einer Stelle hinter einer Häuserreihe kommend...

Wie konnte ich die nicht sehen? Andere Leute kommen hinzu gerannt, einige halten auf den Brandherd zu. Ich bleibe lieber auf Abstand. Was immer da brannte, es brannte wie Zunder. Ab und zu sah man Flammen über den Häusern, mindestens vier Feuerwehrautos rasten innert einer halben Stunde herbei.

 

Punkt 8 Uhr, wenn ich eigentlich erst aus dem Bett hätte kriechen müssen, ging dann die grosse Sirene ab. Ich dachte, mein Trommelfell platzt. Etwa so, wie wenn die im Februar in der Schweiz die Warnsirenen testen, einfach viel näher...

Gott sei Dank war ich früher unterwegs. Wäre ich noch in der Hütte gewesen, die mir eine Japanerin freundlicherweise als Nachtlager zur Verfügung gestellt hat, ich hätte gedacht, die Koreaner greifen an... Zumal nach der Sirene ein Japaner über Riesenlautsprecher irgendetwas geschwafelt hat, das ich natürlich nicht verstehen konnte.

 

Natürlich war's "bloss " eine Warnung wegen dem Brand, aber trotzdem: Scary enough.

 

Ich frage mich also jetzt langsam, ob ich es noch riskieren kann, Tagebucheinträge zu verfassen. Damit scheine ich zumindest zu provozieren, dass irgendwas passiert...