Tempelsitten (01.05.2013)


Das Ende naht langsam aber sicher. Also musste es zwangsmässig Richtung Osaka gehen, von woher der Flug Richtung Home startet. Zuvor allerdings machte ich einen Abstecher nach Koya-san, einem Berg, auf dessen Spitze lauter Tempel stehen.

 

Eine Stunde, sagte mir jemand, bräuchte man von Osaka. Freilich hängt das darauf an, an welchem Bahnhof in Osaka man sich befindet. Ich war in Shin-Osaka, wo der Shinkansen von Hiroshima her hielt. Also zuerst zum Schalter und fragen, wie man denn dahin kommt. Das sei nicht JapanRail (eine der vielen Bahngesellschaften in Japan), sagte sie, als sei damit meine Frage beantwortet. Great. Also den ganzen Rucksack auspacken, den Reiseführer herauswühlen und nachlesen. Bahnhof Namba, steht da, also erst einmal dahin... Von dort ging dann der Zug nach Koya-san. Ich brauche sechs geschlagene Stunden, um von meinem kleinen Dorf Iwakuni (nahe Hiroshima) bis nach Koya-san zu gelangen. Übrigens legt man das letzte Stück mit Zahnradbahn zurück. Weit abseits also...

 

 

Das Dorf, beziehungsweise, was ich in meinem kurzen Aufenthalt gesehen habe, schien schön zu sein. Freilich war ich so fertig, dass ich zu meinem Tempel marschierte, in dem ich übernachtete und anschliessend dort blieb und das Zimmer erst verliess, um an der Meditation teilzunehmen...

 

 

Die Meditation war recht interessant, zum Teil mit Erklärungen zur Importanz der Atmung, was ich auch schon im Kungu gehört habe. Danach gab's Abendessen: Misosuppe, Reis, Nudeln etc. Das Übliche eben. Lecker!

 

 

Am Morgen wurden wir dann in aller Herrgottsfrühe geweckt und zur Haupthalle beordert, wo ein Morgengebet sowie eine Feuerzeremonie stattfand. Ziemlich beängstigend, wie hoch die Flammen in dem kleinen Saal hochschnellten. Der Mönch warf Holztäfelchen mit Wünschen darauf ins Feuer und murmelte unentwegt irgendwelche Mantras.

 

 

Hier möchte ich was anmerken zur Aussage "Bitte seien Sie um Uhrzeit X an Punkt Y": Für mich bedeutet das, mindestens fünf Minuten früher da sein. Dann waren da aber noch zwei Italiener, die kamen so ungefähr drei Minuten zu spät, zwei Mexikaner fünf etc. Ziemlich lästig, wenn man sich dabei eigentlich auf die Zeremonie konzentrieren will. Aber vermutlich sind wir in der Schweiz (und in Japan) einfach zu verwöhnt.