Als es in Strömen regnete, rang ich mich schliesslich dazu durch, in einem Adidasschuhgeschäft ein Paar auszuprobieren, worauf sofort eine übereifrige Verkäuferin angeschossen kam und während der nächsten halben Stunde versuchte, eine passende Grösse zu finden. Wir fanden schliesslich ein Paar, nur um festzustellen, dass ich nicht genügend Geld dabei hatte (war vorher Kimono shoppen gegangen) und die Kreditkarte im Schliessfach der Jugi lag.

Also entschuldigen, verbeugen, entschuldigen. Sie sagt natürlich, das sei kein Problem und lächelt höflich (wäre ich sie gewesen, ich wäre mir an die Gurgel gegangen...). Das Lächeln war übrigens genauso einschüchternd. Etwa so, wie wenn der Bösewicht in einem Fantasyfilm lächelt, bevor er seinen Big-Evil-Plan enthüllt und den Protagonisten in die Luft jagt (o.ä).

Ich fand dann drei Städte weiter rein zufällig einen Convenience Store, wo ich zu einem günstigen Preis ein paar Schuhe ergattern konnte. (Sie waren Aktion, doch die Verkäuferin merkte das erst später. Sie rannte mir mit dem zu viel gezahlten Geld durch den halben Laden nach. Tja, so sind Japaner :))

Die Schuhe waren toll und hatten eingebauten 5cm-Absatz, um grösser zu wirken. Als ob ich das als Europaer unter Japanern nötig haette... Die ersten zwei Wochen vergingen ohne einen Gedanken an Schuhe.

Seit zwei Tagen nun, mehren sich aber die Blatern an meinen Zehen und Fussballen... Keine Ahnung weshalb, vorher gab's kein Problem. Vielleicht sind die Schuhe geschrumpft. Oder meine Füsse gewachsen... Auf jeden Fall ist's schmerzhaft.

Aber positiv sehen: Jetzt weiss ich, wie sich meine Charaktere nach einem dreitägigen Gewaltmarsch fühlen...