Mit dem Fahrrad ins 17. Jahrhundert (11.04.2013)


Da ich nun schon mehr als vierzehn Tage unterwegs bin, nahm ich mir heute ein "ruhigeres" Programm vor: Mit dem Fahrrad ging's zunächst zu einem Bambuswald. Das war vermutlich mein gefährlichstes Unternehmen bisher. Fahrradfahren auf der linken Strassenseite, manchmal auf dem Trottoir, dann wieder auf der Strasse, ohne Helm, mit nicht-richtig-funktionierenden Bremsen... Aber irgendwie kam ich dann doch heil an.

 

Danach gings weiter ins Stadtinnere, zu einem Ort namens "Eigamura". Als Kulisse für diverse japanische Samuraidramen haben die Japaner kurzum ein kleines Filmdorf errichtet, das Eiga(Film)-mura(Dorf). Darin laufen Fake-Ninjas (echte Ninjas würden sich wohl nicht als solche zu erkennen geben...), Samurai und Geishas herum und beantworten Fragen der Besucher.

Besonders interessant war eine Einführung in die Film-Schwertkampfkunst, leider etwas kurz. Am Ende durfte ich meinen eigenen Samurai erstechen und wurde wieder aus dem Dienst entlassen...

 

Glücklicherweise wurde heute gerade ein Film gedreht, deshalb war zwar der halbe Park zeitweise gesperrt, aber ich konnte zuschauen, wie eine Szene immer und immer und immer wieder gedreht wurde. Der Regisseur hatte einfach zu viel Energie!

 

Ein weiterer interessanter Punkt war das Ninjahaus. Man bekommt eine (japanische) Einführung, was für Geheimgänge es alles geben kann, dann wird man alleine gelassen und muss den Ausgang finden. Da gibt's Wände, die Türen sind, Türen, die Wände sind, Wände, die sich verschieben lassen, etc. Nach dem Ninjatempel in Kanazawa leider nur noch halb so spannend. Aber in einen Raum war ich eine Ewigkeit und kam auf keinen grünen Zweig (oder geheimen Ausgang)...

Die Japanerin im Raum, die dafür da war, dass die Besucher keine Panik kriegen, war dann so freundlich (oder gemein!), mir die Lösung zu zeigen. Dabei wollte ich es selbst herausfinden, und wenn ich noch eine halbe Stunde in diesem Raum festgesessen wäre.

 

Nach dem Filmdorf war's aber erst 2 Uhr, daher ging es noch den Hügel hinauf, zum Ryoanji-Tempel (Steingarten mit 15 Steinen, man sieht aber nie alle!) und anschliessend noch zum Goldenen Palast...

Mein ruhiger Tag war also alles andere als erholsam...